#INSTAnbul: Follower-Aufbau wird hier groß geschrieben

Social Media Nutzung in Istanbul

Eine Woche in Istanbul auf Tour – und wir haben einiges über die Social Media Nutzer dieser Stadt herausgefunden:

Überdimensionale Leuchtreklamen mit Instagram Icons, Hashtags und Facebook Daumen, die dazu aufrufen einem bekannten Einkaufszentrum zu folgen, Eingangstüren von winzigen Läden, die vollgeklebt sind mit Fotos und Selfies, ein “Follow us”-Schild nach dem anderen auf den Straßen und Instagram Walls of Fame, überraschten uns so sehr, dass wir uns dazu entschieden, unsere Eindrücke aus Istanbul mit euch zu teilen.

Schon kurz nach unserer Ankunft in der türkischen Stadt wunderten wir uns über unzählige Werbeplakate, die hauptsächlich dazu aufrufen, Läden, Firmen, Restaurants, Einkaufszentren, Schönheitssalons, Hotels, Fitnessstudios, und, und, und, zu folgen.

Unternehmen kommunizieren ihre Profile aktiver & kreativer

Unser erster Eindruck: Firmen legen hier sehr viel Wert auf ihre Social Media Kanäle!

Dieser Eindruck wurde von Tag zu Tag immer mehr bestätigt, denn oben beschriebene Werbemittel sind keine Seltenheit, nein, viel mehr schon Gang und Gäbe. Egal ob international agierende Unternehmen oder kleine Kioske, wer dort ein Business betreibt – so unsere Wahrnehmung – der hat auch automatisch eine Social Media Präsenz und kommuniziert Profilnamen und Hashtags aktiv und vor allem kreativ nach außen. Das zeigt sich auch an den Followerzahlen. So kommt es nicht selten vor, dass das Café von nebenan zehntausende von Abonnenten zählt.

Mitarbeiter haben Social Media Prozesse verinnerlicht

Unser zweiter Eindruck: Auch lokale Einzelhändler haben funktionierende Social Media Prozesse.

Ob es reine Intuition ist oder ob die Einzelhändler tatsächlich definierte Social Media Prozesse vorliegen haben, können wir nicht beurteilen. Was wir aber mitbekommen haben ist, dass die Arbeitsweisen funktionieren und so regelmäßig Inhalte zum Posten produziert werden. Verkäufer beispielsweise wissen, dass ihr letzter Arbeitsschritt nach einem erfolgreichen Verkauf das Foto für Instagram ist – und die Kunden machen mit, weil sie sich geehrt fühlen. Wer weiß, womöglich hofft der ein oder andere auch als nächstes auf der Eingangstür der “Best-of Instagram Pics” zu landen.

Selbstdarstellung ist hier gängige Praxis

Wir fanden diese Beobachtung so interessant, dass wir Einheimische nach ihrer Einschätzung gefragt haben. Selbstdarstellung sei in Istanbul ein sehr verbreitetes Phänomen, erklärten sie uns. Daher würden auch sehr viele Schüler, Studierende, aber auch ältere Nutzergruppen soziale Medien aktiv statt nur passiv nutzen. “Die Studentinnen lassen sich hier direkt im Friseursalon auf dem Uni-Campus die Haare stylen und gehen dann erstmal Kaffee trinken. Das wird natürlich alles in der Instagram und Snapchat Story festgehalten, verlinkt, getaggt, markiert”, erklärt uns ein Student beim Abendessen, “Angeben und ein schönes Leben präsentieren, das ist hier gängige Praxis”. Dadurch wird zumindest schon mal klar: Wenn der Friseur kein Profil hätte, würde er tagtäglich freiwillig auf kostenlose Werbung durch seine Kunden verzichten.